Lust auf einen Event der Superlative?

„Wir waren schon einige Male am Lauberhornrennen in Wengen und mögen die Stimmung, das Skirennen und das unglaubliche Alpenpanorama. Kommt doch dieses Mal mit uns mit. Was meint ihr?“ so eine liebe Anfrage eines befreundeten Paares.

Skirennen? Ich erinnere mich vage, dass über die Mittagszeit Skirennen auf unseren TV übertragen wurde und mein Vater diese Rennen stets mit grossem Eifer verfolgt hatte. Dazu gab es Käsekuchen und grünen Salat. Ich war meist froh, wenn ich das Essen runtergeschluckt und mich auf mein Zimmer zurückziehen durfte. Diese Skirennen haben mich kaum je interessiert.

Mein Mann jedoch ist sofort Feuer und Flamme und natürlich mit dabei. Er hingegen liebte diese Mittags-Skirennen in seinem elterlichen Zuhause und verbindet diesen Lauberhornevent mit durchwegs positiven Erinnerungen.

Kids gut versorgt

Nun gut, organisieren wir eine Nanny für diesen Tag und stürzen uns ins Wintersportereignis des Jahres.

Um 6.00 Uhr früh gehts aus dem Haus, die liebe Nanny steht bereits seit viertel vor sechs auf der Matte, die 5 Kinderchen schlafen alle noch fest und tief in ihren Betten. Auf einen leckeren Starbucks Gingerbread Kaffee müssen wir jedoch verzichten, SB öffnet erst um sieben. Der Zug ist bereits rappelvoll. Der Wahnsinn erwartet uns aber erst später als wir eine Stunde in der klirrenden Kälte in Lauterbrunnen auf den Anschlusswagen rauf auf die kleine Scheidegg warten müssen. Meine Füsse und Hände sind bereits Eisfachgekühlt als wir den Anschlusszug endlich besteigen und wie Vieh im Zug dicht beieinander stehen müssen.

Selbstverständlich wie könnte es anders sein, erlebe ich einen leichten Kreislaufkollaps und komme notgedrungen doch noch zu einem Sitzplatz. Brrr wie ich die Kälte verabscheue.

Von der kleinen Scheidegg zum Hundschopf

Auf der kleinen Scheidegg angekommen wärmen wir uns an einer warmen Gulaschsuppe im Restaurant um im Anschluss zu Fuss runter aufs Aussichtsplateau runterzuwandern. Der schattige Weg lässt mich richtiggehend vor Kälte erschaudern. Als wir schliesslich am Ziel ankommen wärmen uns die Sonnenstrahlen schnell wieder auf und die Aussicht ist echt atemberaubend. Wir stehen vis-à-vis vor dem Hundsschopf. Rund um uns tausende von Menschen in ihren bunten Skianzügen, die bereits fleissig Fondue und Raclette zubereiten, sich mit Bier und Glühwein in den Händen selbst so richtig feiern.

Tobende Menge mit Racletteöfeli

Skiparty ohne Ende

WOW ich bin im winterlichen Gurtenfestival angekommen.

Musik dröhnt aus den Lautsprechern, die einzelnen Skistars werden angekündigt und so richtig jubelnd unterstützt. Die erste Stunde ist spannend und lässt die Nerven so richtig flattern. Danach sind die Erstplatzierten ziemlich schnell mal klar und wir entscheiden uns Richtung Wengen hinunterzulaufen.

Mein Geliebter macht sich einen Spass daraus mich in den Tiefschnee zu werfen, wie ein Federball spicke ich rein. Einige haben ihren Schlitten oder den „Füdlibop“ mitgebracht, einen solchen durfte ich schliesslich von einem bereits angeheiterten jungen Herrn ausleihen und komme so auf meinen winterlichen Spass. Ich flitze die Skipiste runter als gäbe es kein Morgen und juchze vor Vergnügen.

Aprés Ski im Berner Oberland

Auf halbem Weg runter nach Wengen entdecken wir eine Aprés Ski Bar und wärmen uns an einem Schümlipflümli auf. In lustiger Gesellschaft mit Österreichern und Luzernern sind wir schnell bei gefährlichen Shots angelangt. Der weitere Abstieg gestaltet sich demzufolge auch irgendwie länger aber auch lustig und so rennen wir kurzum durch den Tiefschnee ins Tal.

Soviel Fun im Schnee

Wengen mit den Holzchalets und der schönen Jugendstilhotels bezaubert mich auf Anhieb. Im Dorfkern ist dank des Skievents die Hölle los und die Grande Fiesta ist bereits mächtig im Gange. Es wird gejubelt, getanzt und gejohlt. Leider bleibt uns kaum Zeit in das Getose mit einzusteigen, wir werden Zuhause erwartet und wer weiss wie lange unsere Rückfahrt noch dauern wird?

Bei der Ankunft am Bahnhof in Wengen müssen wir eine weitere Stunde ausharren bis sich die wartende Schlange vor dem Perron in die ankommenden Züge aufteilt. Die Heimfahrt mit Umstieg in Lauterbrunnen und Interlaken dauert ein Weilchen, müde von der Kälte, der Höhendifferenz und wohl auch vom süssen Schümlipflümli, gönnen wir uns ein Nickerchen im Zug.

Das Fondue haben wir beschlossen, genehmigen wir uns Daheim mit den Kindern.

Der Ausflug ins verschneite und winterliche Berner Oberland war facettenreich und eine willkommene Abwechslung. Action, Nervenkitzel, Menschenmassen, Bergpanorama und Aprés Ski – einfach alles auf einmal.

Somit bleibt mir nur noch zu sagen: HOPP SCHWIZ und auf ein nächstes Mal.