Für alle Frauen die das Mutterwerden noch vor sich haben, Mami zu sein verändert euer Leben, Denken und Handeln. Du kannst mit einer harten Schale, Karrieredenken und viel oberflächlichem Small Talk-Getue in die neue Rolle starten, deine Beziehung steht an erster Stelle, SEX ist wichtig und wird selbstverständlich regelmässig und abwechslungsreich zelebriert. Das Ehebett ist ein TABUORT für Kinder, und auch sonst, die Kinder haben sich dem Paarleben anzupassen, schliesslich war die Beziehung zuerst da!

Du wirst schwanger und kämpfst nebst Übelkeit, Magenbrennen, Fressattacken auch mit einem sich ständig verändernden Körper. Deine Stimmung schwankt, du wirst dünnhäutig und bist einfach nur müde.

Zu allem Übel bekommst du fiese Akne im Gesicht und wirst ab sofort mit grossen Meerestieren und watschelnden Südpol-Enten verglichen. Die bösesten Bemerkungen kommen zweifelsohne von Frauen, die sich richtiggehend freuen, dass sie eine Zeitlang besser aussehen als du.

Dein Partner bleibt gelassen und versucht die Harmonie in der Waage zu halten. Er liest dir deine Wünsche von den Augen ab, massiert dir abends deine schmerzenden Füsse, holt dir mitten in der Nacht dein Lieblingseis und begehrt deinen wachsenden Körper mit jeder Faser. Du bist hin und hergerissen zwischen der Befriedigung deiner unbändigen Lust nach Sex und dem Abscheu deines unförmigen Körpers, den du deinem Partner nicht mehr zeigen willst. Die Schwangerschaft dauert 10 Monate. Das ist auszuhalten. Was dann kommt ist nicht zu erahnen. Du wirst mit der Geburt eines unglaublichen Wesens konfrontiert, deinem Kind.

Es ist Liebe auf den ersten Blick und dein Löwinneninstinkt setzt ab sofort alles daran, dass es nicht von falschen Händen getragen wird, dass es wohlbehütet und liebevoll aufwachsen darf.

Die erste Zeit mit dem Baby…

– abendliche Schreiattacken, wenn das Kind mit Kolliken kämpft
– nächtliche Hungerphasen im 2-Stundenrythmus
– Deine Kleider weisen stets Spuren von „Kotze“ auf, bestenfalls über die Schulter, so 
dass du es nicht bemerkst.

 

Wo bist du in dieser Zeit?
 Es versteht sich von selbst, dass du die Hauptverantwortung für das neue Wesen trägst. Dies ist von Mutter Natur so gegeben.  Nicht, dass diese Rolle nicht auch von einem Mann in würdiger Weise getragen werden könnte, doch da machen dir deine Hormone den ersten Strich durch die Rechnung. Es ist, als würde dir jemand dein Herz bei lebendigem Leibe herausreissen, wenn du dich das erste Mal von deinem Kind trennen musst, um deine Karriere weiterverfolgen zu können.

 

Du hast nichts, aber auch gar nichts anzuziehen. Deine Schwangerschaftsklamotten, die allesamt unförmig und hässlich sind, sind dir zu gross und wenn nicht, dann bist du definitiv nicht mehr in Stimmung diesen Mist zu tragen. Mein Baby ist raus aus meinem Bauch, dass sollen alle sehen und ich will rein in meine alten Klamotten und wieder Frausein, sexysein.
Der Schritt vom „Frausein“ zum „Muttersein“ ist definitiv der einfachere als der, vom „Muttersein“ zurück zum „Frausein“ oder bestenfalls „Fraubleiben“.

Der Körper der Frau ist das eine, die neue Unsicherheit der Frau ein viel grösseres Thema. Die Unsicherheit legt sich nicht ab ohne, dass der neue Körper akzeptiert wird. Entweder du gönnst dir einen Personaltrainer, kannst dein Baby täglich ein paar Stunden abgeben um dich konsequent deinem Körper zu widmen oder du gehst durch die Hölle.

Klingt hart? Ist hart!

Nach 3 Kindern ist es auch bei mir angekommen, dass die Schwangerschaftspfunde ein volles Jahr „Schmelzzeit“ benötigen.

Viel anspruchsvoller jedoch sind die emotionalen Hochs und Tiefs, bis das Selbstvertrauen wieder auf Vordermann ist.

Nicht auszudenken, wenn du bereits nach 3 Monaten Mutterschaftsurlaub wieder in die taffe Arbeitswelt einsteigen musst.

Eine Achterbahnfahrt ist ein Spaziergang dagegen.